Mittwoch, 3. Oktober 2012

Tote Augen


  • Originaltitel: Undone (USA), Genesis (UK)
  • Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag (5. November 2011)
  • ISBN-10: 3764503432
  • ISBN-13: 978-3764503437

Inhalt:
Sara Linton flieht nach Atlanta, um den Tod ihres Ehemanns zu verkraften und darüber hinwegzukommen. Sie arbeitet auch dort weiterhin als Ärztin. Doch dann wird der Körper einer schlimm zugerichteten Frau ins Krankenhaus eingeliefert und Sara weiß, sie muss der jungen Frau helfen, sonst stirbt diese.
Bei der Ermittlung lernt Sara Faith Mitchell und Will Trent kennen. Die beiden Ermittler müssen sich erst einmal mit ihren eigenen Schicksalsschlägen abfinden: Faith ist mit 15 Jahren Mutter und hat nun Diabetes und Will hat es als Analphabet und mit einer schlechten Vergangenheit nicht leicht.
Doch während ihre Probleme sie plagen, läuft der Mörder noch immer frei herum und hat sich schon nächstes Opfer ausgesucht...

Kritik:
Ich bin ein großer Fan Karin Slaughter. "Belladonna" hatte mich früher umgehauen, dass ich jedes Buch von der Autorin gelesen habe. Doch leider hatte mich dieses Buch enttäuscht. Es gab zwar Szenen, die mich vom Hocker reißen konnten, aber im Großen und Ganzen wurde die Handlung zu sehr in die Länge gezogen, so dass die Spannung nach ließ. Es kam viel mehr die Probleme der Charaktere zur Geltung, als das, was der Klappentext so versprochen hat. In diesem Buch treffen die Protagonisten aus der Grant-County-Reihe und die aus der Atlanta-Reihe aufeinander.

Der Schreibstil der Autorin war wie immer einwandfrei. Sie kann sehr gut mit Worten Gefühle rüberbringen. Ich konnte mich in die Lage der Personen versetzten. Sie hatte die Protagonisten so real wie möglich beschrieben, dass ich sie mir vorstellen konnte. Bei vielem ist sie jedoch zu sehr ins Detail gegangen, wo sie es lieber hätte auslassen sollen.

Das Cover hat etwas trauriges an sich. Wenn ich es mir lange anschaue, versuche ich immer einen Bezug zum Buch herzustellen, denn das, was dem Buch angetan wurde, ist ebenfalls schrecklich.

Als Fan verfolge ich weiterhin ihre Werke, denn jeder Autor hat eine zweite Chance verdient. Ich persönlich vermisse die Charaktere aus der Grant-County-Reihe, vor allem Lena Adams. Doch sie soll wahrscheinlich im nächsten Buch vorkommen.

Fazit:
Sehr gute Story, die leider langatmig rüber gebracht wird. Auf jeden Fall was für Karin Slaughter und Thriller-Fans.

Die Autorin:
Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia. 2003 erschien ihr Debütroman Belladonna, der sie sofort an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten und auf den Thriller-Olymp katapultierte. Ihre »Grant County«-Romane um Rechtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver haben eine Gesamtauflage von 20 Millionen Büchern.


   

Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung dieses
                                             Rezensionsexemplars! 

Dienstag, 2. Oktober 2012

Bighead


  • Originaltitel: The Bighead
  • Broschiert: 352 Seiten
  • Verlag: Festa Verlag (15. August 2012)
  • ISBN-10: 3865521614
  • ISBN-13: 978-3865521613


Inhalt:
Wer oder was ist Bighead? Warum wird er so genannt?
Bighead ist ein Mann, der nicht wie jeder gewöhnliche Mensch aussieht und sich verhält. Er hat einen Kopf, der so groß ist wie eine Melone, hat eng aneinander liegende Augen, die so groß sind wie Eier, und große Reißzähne. Sein Leben lang wurde er von der Zivilisation ausgegrenzt. Sein Großvater zog ihn groß und lehrte ihn, die Menschen zu hassen. Als dieser stirbt, zieht Bighead durch die "böse" Welt...

Jerrica und Charity könnten nicht verschiedener sein als sie es schon sind. Jerrica, makellos und wunderschön, wird von den Männern begehrt, doch ihre Schwäche zu anderen Männern hindert sie daran, eine Beziehung stand zu halten. Charity dagegen hat so viel Pech, was Männer betrifft. Kein Mann meldet sich nach dem ersten Date. Die beiden Frauen lernen sich durch eine Zeitungsanzeige kennen. So fahren sie zusammen aus unterschiedlichen Gründen in Charitys Heimatstadt.

Balls und Dicky sind zwei abenteuerlustige Männer, die mit ihrem Auto durch die Gegend ziehen und Männer missbrauchen und anschließend töten.

Kritik:
Ich habe noch kein Werk von Edward Lee gelesen, das muss vorab gesagt werden. Ich lese Thriller jeder Art, doch sowas obszönes habe ich zuvor nicht in der Hand gehabt. Wie kam der Autor zu so einer Story. Mit so ekelhaften Charakteren, deren schlimmsten Fantasien sie zur Tat umsetzten. Manchmal spielten deren Fantasien so weit mit ihnen, dass ich das Buch weglegen musste.

Den Schreibstil hätte man nicht besser machen können. Jede Person hat seine eigene Art zu reden und das ist dem Autor sehr gut gelungen. Die beiden Frauen sprachen in unserer gewöhnlichen Sprache, doch die beiden Männer verschluckten Wörter und Bighead konnte gar nicht richtig sprechen. Mir fiel auch auf, dass er den Leser immer mit "Sir" ansprach.

Das Buch wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Also die oben genannten Protagonisten. Im Mittelpunkt steht ja Bighead, der Angst und Schrecken unter dem Volk verbreitet.

Für die Zukunft werde ich mir auf jeden Fall mehr Bücher von Edward Lee vornehmen. Denn dieses Buch konnte mich sehr überzeugen. Es war spannend, brutal, pervers und aufregend geschrieben. Man muss aber sagen, dass es seinen eigenen Hauch von Spannung besitzt.

Nun zum Cover: Ich muss zugeben, dass das deutsche Cover viel viel besser und anschaulicher aussieht. Es lockt den Leser direkt zum Lesen an. Der festa-Verlag ist für seine unheimlichen und schaurigen Cover, die sich auf den Inhalt beziehen, bekannt.

Fazit:
Auch wenn ich das Buch immer nach 10 Seiten bei Seite legen musste, um dass zu verdauen, was gerade passierte, hatte es mich in den Bann gerissen. Jedes Mal wollte ich wissen, was als nächstes auf mich zukommt. Ich kann das jedem Fan vom festa-Verlag empfehlen. Leser mit schwachen Nerven sollten lieber die Finger davon halten. Man sollte nämlich vorher wissen, auf was man sich da einlässt. Es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Thriller.

Der Autor:
Edward Lee (geboren 1957 in Washington, D.C.). Nach Stationen in der U.S. Army und als Polizist konzentrierte er sich lange Jahre darauf, vom Schreiben leben zu können. Während dieser Zeit arbeitete er als Nachtwächter im Sicherheitsdienst. 1997 konnte er seinen Traum endlich verwirklichen. Er lebt heute in Florida.
Edward Lee hat mehr als 40 Romane geschrieben, darunter den Horrorthriller Header, der 2009 verfilmt wurde. Er gilt als obszöner Provokateur und führender Autor des »Extreme Horror«.