Donnerstag, 30. September 2021

[Rezension] Nur ein Schritt



Originaltitel: Woman on the Edge
Herausgeber  :  Diana Verlag (9. August 2021)
Seiten: 336
ISBN-10  :  3453360656
ISBN-13  :  978-3453360655 

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Meinung

Ich freute mich über den Debütroman von Samantha M. Bailey. Es klang  nach einem mysteriösen Psychothriller, in der es um die Suche nach der Wahrheit und den Beweis für die Unschuld einer gebrandmarkten Frau geht. 

Nach der Arbeit wartet Morgan zur selben Zeit auf ihre Bahn. Ohne es zu merken, steht eine Frau mit ihrem Baby im Arm neben ihr und bittet sie, ihr Baby zu an sich zu nehmen. Ohne einen klaren Gedanken fassen zu können, nennt die verwirrte Frau Morgans Namen und springt vor den Zug. Mit ihrem ungepflegten äußeren Erscheinungsbild wirkte die Fremde wie eine Obdachlose, doch es ist niemand geringeres als Nicole, eine bekannte Geschäftsführerin. Nun stellt sich die Frage, woher kennt Nicole die Frau am Bahnsteig? 

Morgan war eine authentische Protagonistin, die mir vom ersten Moment an sympathisch war. Als Sozialarbeiterin zog sie sich gern zurück. Ihr Mann, Ryan, begann Suizid, nachdem er Leute um ihr Geld betrog. Während sie eine Stiftung für einen guten Zweck gründete, zog er ohne ihr Wissen immer mehr Investoren an Land, die ihr Geld nie sahen. Nach seinem Tod waren sich alle sicher, dass Morgan davon gewusst haben musste und alles vertuschen würde. Als angebliche Komplizin verlor sie ihre Familie und Freunde, weshalb sie mit Trauer und Fassungslosigkeit allein war. 
Als Nicoles Tod hinzu kam, waren sich alle einig, dass Morgan schuldig sei. Doch Morgan versucht jeden von ihrer Unschuld zu überzeugen, indem sie sich auf die Suche nach der Wahrheit macht. 

Nicoles verlor nach der Geburt ihrer Tochter, Quinn, den Verstand. Nach einem Unfall in ihrer Jugend leidet sie an Schuldgefühlen, welche sie sich nicht von der Seite ihrer Tochter trennt. Als immer mehr ungewöhnliche Geschehnisse passieren, glaubt sie Realität von Fiktion nicht zu unterscheiden. Aus dem Grund sperrt sie sich in ihrem Haus ein und lässt nur ihre beste Freundin, Tessa, an sich heran. Nicole war Karrierefrau, CEO und Lebensgefährtin, die ihren Freund und den Vater ihrer Tochter verlor, als sie verwahrlost und paranoid lebte. 

Nicole hätte aufgrund ihres Erfolgs arrogant sein können, aber sie blieb stets bodenständig, weshalb ich sie sehr mochte und in mein Herz schloss. Ich bemitleidete sie im Verlauf der Handlung immer mehr, denn anscheinend versuchte sie jemand in den Wahnsinn zu treiben. 
Die Autorin weiß, wie sie den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann reißt. Während des Lesens flog ich einfach durch die Seiten. 

Die Handlung wird zeitweise aus Morgans und Nicoles Perspektive erzählt. Während Morgan ihre Sicht in der Gegenwart berichtet, erfährt man Nicoles Perspektive aus der Vergangenheit, um so zu erfahren, wie eines zum anderen führte. Die Autorin schaffte es, Zusammenhänge logisch und fesselnd zu schließen. 

Der Schreibstil war sehr flüssig und realitätsnah, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen, um somit die Spannung weiterhin bei zu behalten. Die Spannung baute sich durch die Cliffhanger von Kapitel zu Kapitel immer weiter auf. Es gab keinen langatmigen oder überflüssigen Moment. Die Protagonisten hätte man nicht besser wählen können. Das Ende überraschte mich positiv: Es war unvorhersehbar und abgerundet. 


Fazit

Mit diesem großartigen Thriller konnte mich die Autorin von sich überzeugen. Ich habe das Buch verschlungen und spreche eine große Leseempfehlung aus. 


Die Autorin

Samantha M. Bailey
© Dahlia Katz Photography

Samantha M. Bailey lebt in Kanada und arbeitet als Journalistin in Toronto, unter anderem für die Oxford University Press. Bailey ist die Co-Gründerin von BookBuzz, einem interaktiven Event für Autorinnen und Autoren in New York und Toronto. Weil sie lesen fast so sehr liebt wie schreiben, findet man sie mit einem guten Buch auf dem Sofa, wenn sie nicht gerade neue Geschichten verfasst. »Nur ein Schritt« ist ihr spannendes Debüt, das in sieben Sprachen übersetzt wurde.




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Dank an den Diana-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars







Freitag, 17. September 2021

[Rezension] Das Geheimnis meines Turbans

 


Originaltitel: El secreto de mi turbante (The secret of my turban)
Herausgeber  :  cbt (10. Mai 2021)
Seiten: 352
ISBN-10  :  3570313786
ISBN-13  :  978-3570313787
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Klappentext 

Unter dem dunklen Turban leitet ein Junge mit vom Bombenangriff vernarbten Gesicht das Morgengebet in der Moschee an. Jeder respektiert ihn und hört zu, obwohl seine Stimme schwach ist und sein Körper klein und zierlich. Er ist ein guter Moslem, aber was seine Freunde und Nachbarn nicht wissen: Unter dem Turban steckt gar kein Junge, sondern ein Mädchen, das bei jedem Kontakt mit den Taliban innerlich zittert vor Angst, ihr Geheimnis könnte entdeckt werden..  

Meinung

Die wahre Geschichte einer jungen Frau, die ein riskantes Geheimnis 10 Jahre lang innerhalb der Taliban hütete.

Aufgrund der derzeitigen Situation weckte dieses Meisterwerk besonders mein Interesse. 


Die junge Nadia Ghulam kleidete sich nach einer Verletzung in einen Turban und mischt sich unter die Taliban. Inmitten der Männer verfolgt sie die Gespräche und Taten an die unschuldigen Zivilisten und Frauen, die unterdrückt werden. 

Als Leserin fürchtete ich ebenfalls um Nadias Wohl, denn in Gesprächen bestand das Risiko, dass jemand ihre Stimme als die einer Frau erkennt und sie entlarvt. Über die Folgen wollte ich erst gar nicht denken, denn diese würde in einen qualvollen Tod enden. 


Nadia konnte diese Angst und das Leben in Afghanistan sehr gut übermitteln. Gleichzeitig erfährt man vieles über die Zeit vor und nach dem Krieg, und welche Folgen sie für die Menschen hatte. Viele Ereignisse waren einfach erschreckend und brutal. Nadia verzichtet auf die genaue Beschreibung von Gewalttaten, um dem Leser nicht Angst einzujagender abzuschrecken, sondern ihm die Augen zu öffnen. Neben dem Leben in Afghanistan kritisiert sie auch die Übermittlung der Medien an den Westen. Diese Kritik war, wie sie es situationsgerecht beschrieb, nachvollziehbar. 


Dennoch hatte ich zeitweise den Eindruck, dass das Buch eine Reportage war, bei dem die Gefühle nicht in den Vordergrund traten. Gerade bei so einem Erfahrungsbericht spielen Emotionen große Rolle, um den Leser zu berühren.

Über das Ende musste ich lange nachdenken, denn es verlief abrupt, ohne auf Nadia in der Gegenwart einzugehen. Dennoch respektiere ich ihren Wunsch, nur von ihrer grausamen Geschichte und nicht die heutigen mentalen Folgen zu berichten. Wenn man ihre sozialen Netzwerke verfolgt, sieht man ihren Einsatz für die Menschen- und Frauenrechte in Afghanistan. 


Fazit


Dies ist die schockierende Geschichte eines jungen Mädchens bis hin zur Frau inmitten der Taliban. Es ist eine große Leseempfehlung. 




Die Autorin


Nadia Ghulam wurde 1985 in Kabul geboren. Als Kind wurde sie in Afghanistan schwer verletzt, wurde viele Male operiert, verlor ihren Bruder und gab sich schließlich unter den Taliban als Junge aus, um die Familie zu ernähren. Heute lebt sie in Spanien, engagiert sich in einer NGO für Kinder in Afghanistan, für Flüchtlinge im Mittelmeerraum und tritt unermüdlich gegen Unterdrückung von Frauen und Mädchen ein. In »Das Geheimnis meines Turbans« erzählt sie ihre Geschichte.. 



Da es sich um einen Erfahrungsbericht handelt, möchte ich dem Buch keine Sternebewertung geben. 



Vielen Dank an den cbt-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars



Mittwoch, 8. September 2021

[Rezension] Die Skrupellosen






  • Originaltitel: The Snakes

  • Herausgeber ‏ : ‎ Penguin Verlag (10. Mai 2021)

    Broschiert ‏ : ‎ 464 Seiten

  • ISBN-10: 3328601043

  • ISBN-13: 978-3328601043

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Meinung

 Eine Geschichte über die Geheimnisse einer Familie, die über viel Macht und Geld verfügt. Eine Frau die sich ihrer Zukunft zu Liebe gegen den Reichtum stellen muss, um sich nicht darin zu verlieren.

Bea ist eine interessante Protagonistin, denn sie ist in einem reichen und privilegierten Haushalt aufgewachsen, doch aus unerklärlichen Gründen bricht sie den Kontakt ab und zieht weit weg. Sie ist Therapeutin und kommt mit ihrem Mann in ihrer kleinen Woche knapp über die Runden, dennoch ist sie glücklich und zufrieden. 

Als sie heiratet, führt ihr Weg bei einer Rundreise sie wieder zu ihren Eltern. Beas Mann, Dan, kennt den Grund für den Abbruch des Kontaktes nicht. Doch seine Frau weiß, dass Geld die dunkelsten Seiten eines Menschen zur Schau bringt und ihn verändert. Um ihre Ehe und Zukunft nicht zu gefährden möchte sie sich von dem Gift fern halten. 

Beas Charakter blieb mir zeitweise blass, weshalb ich ihr handeln nicht nachvollziehen konnte. Gleichzeitig fiel es mir schwer, mich in sie zu 100% hineinzuversetzen, weil sie auf mich verschlossen wirkte.

Mit diesem Buch beweist Sadie Jones, dass Geld nicht im Mittelpunkt stehen muss, um glücklich zu sein. Mit Träumen, Wünschen und Zielen sollten sich die Menschen auseinandersetzen. Der Immobilienmogul und Vater verdient sich sein Geld durch Korruption, der Sohn ist drogenabhängig und die Mutter eine Narzisstin. Dies sind die Schattenseiten vom Reichtum, weshalb ich Beas Grund für den Abbruch nachvollziehen konnte.

Der Beginn verläuft eher ruhig, weshalb sich die Handlung an einigen Stellen schleppend hinzog. Man erfährt mehr über das Setting als über die Grundhandlung. Als es dann interessanter und die Spannung anstieg, fiel sie auch schon wieder ab. Es haben mir einfach fesselnde Momente und gut ausgearbeitete Dialoge gefehlt. 
Der Schreibstil war angenehm, aber nicht außergewöhnlich. Gerade bei so einer Geschichte hätte ich mir einen unkonventionellen Stil gewünscht. 
Das Ende war tragisch und unerwartet, dennoch kein in sich abgerundeter Abschluss.

Für mich ist dies ein Unterhaltungsroman mit einem Hauch von Krimi, da es erschreckend beweist, zu was Menschen aufgrund ihrer Gier nach Geld und Macht in der Lage sind. 

Fazit
Ein Buch mit großen Potential, welches nicht ganz ausgeschöpft wurde. Die Geschichte hinterlässt eine philosophische Message, die mich zum Nachdenken brachte. 


Die Autorin

Sadie Jones, 1967 in London geboren, arbeitete als Drehbuchautorin, unter anderem für die BBC. 2005 verfilmte John Irvin ihr Drehbuch „The Fine Art of Love“ mit Jacqueline Bisset in der Hauptrolle. Ihr preisgekröntes Romandebüt „Der Außenseiter“ (2008) wurde in Großbritannien auf Anhieb ein Nr.-1-Bestseller und war auch in Deutschland ein großer Presse- und Publikumserfolg. 




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Vielen Dank an den Penguin-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars