Donnerstag, 29. Juli 2021

[Rezension] Eine perfekte Ehe

  • Originaltitel: A Good Marriage

  • Herausgeber ‏ : ‎ Droemer Knaur (03. Mai 2021)

  • Broschiert ‏ : ‎ 544 Seiten

  • ISBN-10: 3426282623

  • ISBN-13: ‏ : 978-3426282625

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Klappentext

Doch Zach wird verdächtigt, seine Frau Amanda ermordet zu haben, und sitzt bereits in der berüchtigten New Yorker Haftanstalt Rikers Island. Natürlich beteuert Zach seine Unschuld, und Lizzie glaubt ihm. Je mehr sie allerdings über die Ehe von Zach und Amanda erfährt, desto mehr häufen sich die Ungereimtheiten. Was verschweigen Zach und seine Freunde in dem elitären Brooklyner Wohnviertel?

Als ein neues Beweismittel auftaucht, wird Lizzies Welt auf den Kopf gestellt: Kann es sein, dass ihr eigener Ehemann Sam in den Fall verwickelt ist?

Mit Raffinesse und dem perfekten Gefühl für Timing sorgt die New-York-Times-Bestseller-Autorin Kimberly McCreight in ihrem Thriller »Eine perfekte Ehe« immer wieder für überraschende Wendungen, während sie Stück für Stück den Vorhang beiseite zieht. Was dahinter zum Vorschein kommt, wird zweifellos noch lange im Gedächtnis bleiben! 

Meinung

Es gibt Bücher, da muss ich nur den Titel lesen, um zu wissen, dass es genau mein Genre ist. Dies traf besonders bei diesem Buch zu.


Lizzies Leben könnte nicht komplizierter Laufen, denn zum einen hat ihr Mann, Sam, ein starkes Alkoholproblem und zum anderen musste sie ihre Stelle als Staatsanwältin aufgeben, um nun als Anwältin zu praktizieren. Zu ihrem Unglück vertritt sie ihren ehemaliger Studienkollegen, Zach, wegen Mordes an seiner Frau. Doch mit der Zeit merkt Lizzie, dass hinter dem Fall mehr steckt, als sie Anfangs zu glauben schien.


Lizzie ist eine sehr schwer einzuschätzender Charakter. Auf Außenstehende wirkt sie selbstbewusst und unabhängig, doch innerlich ist sie von Problemen überflutet, die sie einzuordnen versucht. Sie ist mir eine sympathische und emphatische Protagonistin, die jedoch die Realität nicht aus den Augen lässt. Ich bewunderte ihre fürsorgliche und loyale Art ihrem Mann gegenüber, denn viele seiner Fehler und die unzähligen nicht eingehaltenen Versprechen sprachen für eine Trennung. Im Verlauf der Handlung verfolgte man ihre Entwicklung, die zum Positiven verlief. Genauso, wie ihre hartnäckige Weise, den Fall aufzuklären und sich von niemanden runter ziehen zu lassen, hat mir sehr gut gefallen. 

Da die Handlung zum Teil aus ihrer Perspektive erzählt wird, konnte ich mich sehr gut in ihre Lage hineinversetzen und ihre Gedankengänge sehr gut nachverfolgen. 


Auf der anderen Seite lernt man Amanda 5 Tage bis zur ihrer Ermordung. Dies hat mir sehr gut gefallen, denn so konnte ich sie als Person kennenlernen und eine Beziehung zu ihr aufbauen. Gleichzeitig erfährt man, dass Amanda viele dunkle Geheimnisse zu verbergen hat, die nicht mal ihr Mann kennt. Neben ihrem schlechten mentalen Allgemeinzustands erzählt sie dem Leser ihr Befinden in der Beziehung zu ihrem Mann. Zach behandelt sie wie ein Accessoire, mit dem er einen Sohn gezeugt hat und wie Dreck behandeln kann, indem er ihr keine Liebe schenken muss. 

Amandas Sicht wird aus der dritten Person erzählt. Dennoch schaffte es die Autorin, dass ich davon nichts mitbekam. Ich merkte nicht den Unterschied zur Sichtweise von Lizzie. 


Zach ist ein Mann, der weiß, wie er seine Mitmenschen mit seinem Charme manipulieren kann. Obwohl man erst zum Ende hin mehr über seine Schuld oder Unschuld erfährt, wünscht man ihm einen langen Gefängnisaufenthalt. 


Die Autorin hat einen detailreichen und realistischen Schreibstil, dem man das Verschlingen der Geschichte zu verdanken hat. Sie wusste stets, wo sie den Leser am besten packen konnte. Während des Lesen hatte ich das Gefühl, ich würde mich direkt im Geschehen befinden. Die Protagonisten waren authentisch und wirkten nicht aufgesetzt. 

Die vielen irreführenden Wendungen schafften einen schnellen Lesefluss. Obwohl jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet, hätte ich mir persönlich kürzere Kapitel gewünscht. Denn oftmals kam es dazu, dass in einigen Stellen im Kapitel nicht viel passierte und nur das Ende einen zum Weiterlesen verleitete. 

Die Atmosphäre war sehr bedrückend, welche sehr gut zur Handlung passte. Großes Lob geht auch an das Ende, in dem alles aufgeklärt und somit alle Fragen beantwortet wurden. 

Mit dem Schluss konnte mich die Autorin begeistern und zu Frieden stellen. 


Fazit

Grandiose Grundidee mit einer einwandfreien Umsetzung. Sehr gut ausgearbeitete Protagonisten, mit denen ich mich sehr gut identifizieren konnte. Es mangelte nicht an Wendungen. 


Die Autorin


 © Beowulf Sheehan

Kimberley McCreight hat an der University of Pennsylvania Jura studiert. Sie hat viele Jahre in einer der größten Kanzleien New Yorks als Anwältin gearbeitet, bevor sie sich ganz ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, widmete. Ihre Romane erscheinen regelmäßig auf der New York Times Bestsellerliste. Mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern lebt Kimberly McCreight in Brooklyn, New York.


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Vielen Dank an den Droemer Knaur-Verlag und vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars


[Rezension] Der Nachlass

 

  • Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag (14. Juni 2021)

  • Broschiert ‏ : ‎ 352 Seiten

  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3453440889

  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453440883

  • Link zum Heyne- Verlag [*KLICK*] u. amazon [*klick*] u. Thalia [*klick*]


Klappentext

Hedda Laurent ist gestorben. Die Familie ist in Trauer vereint: Ihr Mann, die vier Kinder mit ihren Familien und Heddas Bruder Ruben sind nach Berlin gekommen, um Abschied zu nehmen. Doch bei der Testamentseröffnung erleben sie eine böse Überraschung. Nur einer der Anwesenden wird Heddas beträchtliches Vermögen erben. Wer der Glückliche ist, soll ein Wettkampf entscheiden. 27 Aufgaben müssen die Angehörigen bewältigen. Nur einer kann gewinnen. Doch was ganz harmlos beginnt, droht bald zu eskalieren. Alte Konflikte und Verletzungen reißen wieder auf. Und das Spiel wird gefährlich …


[Klappentext: randomhouse.de]


Meinung


Familienmitglieder, die um das Erbe der Mutter kämpfen müssen, klang wahnsinnig vielversprechend. Während des Lesen empfand ich es als Familiendrama mit einem Hauch Thrill. 


Theo, Jannik, Patty und Sophia treffen sich am Krankenbett ihrer Mutter, die kurze Zeit später verstirbt und ihr Testament hinterlässt. Anders als bei gewöhnlichen Testamenten werden den Geschwistern und ihren Familienangehörigen 27 Aufgaben gestellt, die sie bewältigen müssen. Wer alle Aufgaben bestanden hat, kann sich über ein millionenschweres Erbe freuen. Doch so einfach sind die Aufgaben nicht, denn mit der Zeit merken sie, dass währenddessen dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit zum Vorschein treten und sich nicht jeder an die Regeln hält. 


Die Mitglieder könnten nicht unterschiedlicher sein, doch eines haben alle gemeinsam: Jeder hütet ein dunkles Geheimnis. Um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und in Ruhm zu leben, geben sich alle dem Spielchen hin. Zuerst verwirrten mich die Aufgaben, denn die kamen mir eher zu einfach vor, doch mit der Zeit wurden sie erschreckender, weshalb ich mich fragte, warum sie weiter mitspielen. Die Frage nach dem Warum wurde mir nach der ersten Hälfte beantwortet. Genauso wurden die Aufgaben nur kurz benannt und es ist nicht weiter drauf eingegangen worden. 


Die Handlung wird in der dritten Person aus der Sicht von allen Mitgliedern erzählt. Mir persönlich gefällt diese Sichtweise nicht, da ich mich schwer in die jeweilige Person hineinversetzen kann. Hier hatte ich ganz besonders meine Schwierigkeiten. 

Man erfährt vieles aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Zu Anfang machte es mir nichts aus, doch mit der Zeit verwirrte es mich. Denn in einem relativ kurzen Kapitel erfuhr man die neue Aufgabe und im nächsten beschrieb der Autor ein Ereignis aus der Vergangenheit. Ob nun Theo mit 4 Jahren oder die Verstorbene als junge Mutter. 

Trotz allem ergaben alle Handlungsstränge ein zusammengesetztes Puzzle aus vielen verwirrenden Szenen. Zum Ende hin nahm das Buch an Pfad, denn viele offene Fragen wurden beantwortet und ein unvorhersehbarer Wendepunkt konnte mich sehr begeistern. 

Genauso wie die Idee, dass einer ein falsches Spiel spielt und somit keiner dem anderen trauen kann. Die Angst und das Misstrauen wurden gut beschrieben. 


Um einen Überblick über die Familienmitglieder zu behalten, findet sich ein Familienstammbaum auf der ersten Seite, mit dem man das Geschehen besser verfolgen kann. Mir persönlich hat es sehr geholfen.

Der Einstieg in die Geschichte verläuft einfach, denn der Autor weiß, wie er das Interesse seiner Leser wecken kann. Mit seinem locker leichten Schreibstil und den kurzen Kapiteln lässt sich das Buch in einem Rutsch lesen. Dem Autor gelingt es, den Leser zeitweise in seinen Bann zu reißen. Obwohl versucht wurde, dass die Spannung aufrecht erhalten bleibt, hielt diese für einen kurzen Moment an und artete in ein Durcheinander aus. Da das Buch aus vielen Zeitsprüngen besteht, kam es für mich zu vielen verwirrenden Momenten, in denen ich ein Kapitel ein zweites Mal lesen musste. 


Der Schauplatz ist eine kleine Insel in der Nähe von Berlin. Durch den kalten Winter ist das Wasser eingefroren, weshalb niemand von der Insel wegkommen kann. Was zur Folge hatte, dass sie dem Albtraum allein ausgesetzt sind. Das Setting wurde nicht sehr detailreich beschrieben, weshalb ich so ein grobes Bild vor Augen hatte. Da die Protagonisten eher blass beschrieben wurden und ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte, blieben sie mir fremd. Des Weiteren hatte ich das Gefühl, ich würde mir das Geschehen von oben ansehen, anstatt mich darin zu befinden und alles mit zu verfolgen. 


Fazit


Ich bin mit hohen Erwartungen an die Geschichte ran gegangen, doch leider wurde ich größtenteils enttäuscht. Die Grundidee war grandios, doch es scheiterte an der Umsetzung. Obwohl ich kaum Bezug zu den Protagonisten hatte, konnten die spannenden Szenen das Ruder rumreißen. Vielleicht hätte dem Buch doch paar Seiten mehr gut getan. Alles in einem sind meine Gefühle gemischt. 


Der Autor



Jonas Winner wuchs in Berlin, Rom und den USA auf und studierte in Deutschland und Frankreich. Nach seiner Promotion über Spieltheorie arbeitete er zehn Jahre lang als Fernsehjournalist, danach folgten Drehbücher fürs deutsche Fernsehen und Romane. 



© Random House/Erik Weiss



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Vielen Dank an den Heyne -Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars


Freitag, 16. Juli 2021

[Rezension] Perfect Girlfriend

  • Originaltitel: Perfect Girlfriend
  • Publisher : Blanvalet Verlag (19.07.2018)
  • Seitenzahl : 448 Seiten
  • ISBN-10 :  3764506547
  • ISBN-13 : 978-3764506544
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Klappentext 

Juliette Price weiß genau, was sie will und wen sie will. Um ihrem Freund Nate nahe zu sein, wird sie Flugbegleiterin bei der Airline, für die er als Pilot arbeitet. Sie sind füreinander bestimmt, da ist Juliette sich absolut sicher. Dass Nate vor ein paar Monaten mit ihr Schluss gemacht hat, bedeutet nichts. Denn Juliette hat einen Plan, wie sie ihn zurückgewinnen wird. Sie ist die perfekte Freundin, und sie wird ihm zeigen, wie sehr er sie in seinem tiefsten Inneren noch liebt – und wenn er sie dafür erst einmal fürchten lernen muss ... 

[Klappentext: penguinrandomhouse.de]

Meinung

Sowohl der Klappentext, der mich stark an „You –du wirst mich lieben“ oder „Die Nachbarin“ erinnert und das aussagekräftige Cover waren der Grund, weshalb ich es lesen wollte.

Juliette wirkt auf dem ersten Moment wie eine gewöhnliche Stewardess, die nur ihrer Ausbildung und ihrem tristen Alltag nachgeht. Doch im Laufe der Handlung spürt man, dass sie ein Geheimnis hütet. Denn Juliette konnte die Trennung von ihrem Ex nicht so ganz verkraften, weshalb sie ihn in den sozialen Netzwerken stalkt und viel weiter geht, um ihm näher zu kommen. Als ihr dies nicht genügt, beschließt sie, ihn wieder für sich zu gewinnen.

Für mich war sie das typische Bild einer krankhaften Ex, die sich nicht lösen kann, komme was wolle. Was bei ihr als kleine Suche auf Facebook beginnt, endet mit einer Obsession. Juliette kann sich Tag für Tag nicht von seinem Profil lösen, weshalb sie die Kontrolle über sich verliert. Trotz allem schafft sie es, ihre Sucht vor ihren Mitmenschen zu verheimlichen.

Die Autorin verzichtet hierbei auf physische Gewalt, sondern spielt mit Hilfe von Juliettes Entscheidungen mit der Psyche des Lesers. Wer sich also eine eiskalte Mörderin vorstellt, liegt hierbei falsch. Vielmehr hatte ich zwischenzeitlich Mitleid mit ihr, denn ich hatte das Gefühl, dass sie nicht wusste, wie sie ihr Singlesein gestalten sollte, weshalb sie sich nach Geborgenheit und Liebe sehnte. Daher mochte ich sie als Protagonistin gern, nur war ihr Denken und Handeln fragwürdig.

Die Atmosphäre in dem Buch ist düster und erdrückend, welche zu der Grundhandlung passt. Die Spannung baut sich schleichend auf, weshalb man anfangs etwas Geduld aufbringen muss. Aus dem Grund hätte ich mir einen kurzen Beginn gewünscht, da man schnell in die Geschichte rein kam und Juliettes merkwürdige Eigenschaft spürte.

Grundsätzlich ist die Gesamthandlung weitgehend ruhig gehalten. Die Autorin verzichtet auf viele Überraschungsmomente. Gleichzeitig fehlten mir mehr Cliffhanger und ein abgerundetes Ende.

Fazit

Eine düstere Geschichte über eine Frau, die nach ihrer Trennung einer Obsession verfällt. Großartige Grundidee, mit kleinen Kritikpunkten.

Die Autorin

 Karen Hamilton © Emma Moore

 Karen Hamilton verbrachte ihre Kindheit in Angola, Zimbabwe, Belgien und Italien und hat viele Jahre als Flugbegleiterin gearbeitet. Sie ist Absolventin der Faber Academy und lebt inzwischen mit ihrem Mann, einem Piloten, in Hampshire, England. Ihr Fernweh kompensiert sie, indem sie die Welt durch ihr Schreiben erforscht. »Perfect Girlfriend« ist ihr erster Roman.

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Vielen Dank an den Blanvalet -Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars

 

Donnerstag, 15. Juli 2021

[Rezension] Beste Freundin

 

 

  • Originaltitel: Then She Vanishes
  • Verlag :  Penguin Verlag (13 April 2021)
  • Broschure : 496 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3328105476
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3328105473
  •  Link zum Penguin Verlag [*KLICK*] u. amazon [*klick*] u. Thalia [*klick*]

 Klappentext

 Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten Freundinnen. Sie teilten alles miteinander. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte. Jahre später kehrt Jess in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück. Dort soll sie die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord übernehmen. Doch als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos. Kann ihre beste Freundin von damals eine eiskalte Mörderin sein? Jess beginnt zu recherchieren und stellt mit Grauen fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer aus ihrem Leben streichen wollte. Der Tag, an dem Heathers Schwester spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte …

[Klappentext: penguinrandomhouse.de]

 Meinung

Eine junge Journalistin begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit über die Morde ihrer ehemals besten Freundin an zwei Menschen. Dies klang nach einem sehr vielversprechenden und unvergesslichen Thriller.

Jess ist eine zielstrebige Journalistin, die aufgrund eines großen Fehlers von London nach Bristol umziehen muss. Dieses Geheimnis teilt sie mit niemandem –nicht mal mit ihrem Freund. Als sie eines Tages von den Morden ihrer Jugendfreundin, Heather, hört, nutzt sie dies nicht nur als Neuanfang, sondern um Heather wieder nah zu sein. Doch mit den Recherchen und Interviews wird sie den Gedanken nicht los, dass die Morde nicht kaltblütig sein konnten, denn sie kannte Heather zu gut, um zu wissen, dass sie nicht dazu in der Lage wäre. Doch als sie von Heathers Vergangenheit erfährt, bröckelt das unschuldige Bild von ihr immer weiter.

Jess ist von ihrer Vergangenheit gebrandmarkt, denn sie arbeitet nun sehr vorsichtig und bedacht. Sie ist jemand, der stets stark und unabhängig rüberkommen möchte, aber innerlich sehr verletzlich ist. Wenn man die Handlung aus der Vergangenheit liest, spürt man ihr Verlangen nach Geborgenheit und einer liebevollen Familie. Gleichzeitig wird sie das Gefühl nicht los, dass sie von jemandem beobachtet wird. Als abends ein Licht vor ihrem Fenster auftauchte und sie Drohungen erhält, weiß sie, dass sie in Gefahr ist.

Ich mochte sie, denn trotz ihres unbeliebten Berufs blieb sie nach ihrem Fehler neutral und versuchte nach wie vor niemanden mit ihrem Artikel nahe zu treten. 

 Die Handlung wird zeitweise aus ihrer Perspektive in der Gegenwart erzählt. Dies gibt noch einmal einen Einblick in ihr Denken und Handeln, welches einem die Gründe für ihre Entscheidungen nachvollziehen lässt.

 

Margot ist die Mutter von Heather, die eine Last nach der anderen mit sich tragen muss. Zum einen verschwand vor 18 Jahren ihre 16jährige Flora und zum anderen liegt ihre Heather wegen Mordes im Krankenhaus. Sie lebt seit dem Verschwinden und Morden mit großen Schuldgefühlen. Ihr Leid konnte ich sehr gut nachempfinden, denn sie konnte niemandem um Rat bitten. Als nach 18 Jahren Jess wieder auftauchte, ist ihr dabei nicht wohl. Denn Jess brachte abrupt den Kontakt zu Heather, die sie zu dieser Zeit am meisten brauchte, ab. Als ihr bewusst ist, dass Jess ihr nur helfen und zuhören möchte, öffnet sie sich langsam und teilt ihr Leid. Mit Jess´ Hilfe erfährt sie immer mehr über den Grund für die Morde und Floras Verschwinden.

Der Schreibstil der Autorin war packend und emotional. Ich fand mich von der ersten Seite an in der Geschichte. Die Autorin kam ohne langes Drumherum zum Punkt, indem man sofort von den Morden erfährt und Jess kennenlernt. Die Spannung baute sich immer weiter auf, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Als das Verschwinden von Flora mit ins Spiel kam, baute die Autorin zwei große Themen zu einem. Durch die vielen Cliffhanger und Überraschungsmomente am Ende eines Kapitels ließ sich das Buch in einem Rutsch lesen. Gleichzeitig wollte ich die traurige Geschichte über die psychischen Folgen einer Entführung nicht beenden. Das Setting passte perfekt zum Gesamtbild und wurde realitätsnah beschrieben.

Die Autorin wusste einfach, wie sie mit einfachen Worten mit den Emotionen des Lesers spielen konnte. Sie hinterließ in mir am Ende das reinste Gefühlschaos: Wut, Schock, Trauer und Mitleid. Während des Lesens lagen mir Protagonisten sehr am Herzen, denn ich konnte mich mit ihnen sehr gut identifizieren. Die emotionale Geschichte um Flora und ihre Perspektive von 1994 fiel mir sehr schwer. Ich wollte sie gerne schütteln und ihrem naiven Ich sagen, dass sie dieses oder jenes nicht tun soll.

Die Autorin schaffte ein abgerundetes Ende, welches alle Fragen beantworten konnte.

Fazit

Dies ist mein erster Thriller von C. Douglas, doch ich werde sie definitiv weiterhin verfolgen. Die Geschichte um Heather und Flora war unbeschreiblich fesselnd und schockierend. Zu Beginn ist es wie ein Puzzle, bei dem sich von Kapitel zu Kapitel die Teile fügen und es am Ende erschreckend emotional wird. Definitiv große Leseempfehlung. 

 Die Autorin

 Claire Douglas © Paolo Ferla
Claire Douglas arbeitete 15 Jahre lang als Journalistin, bevor sich ihr Kindheitstraum, Schriftstellerin zu werden, erfüllte. Ihr Thriller »Missing« wurde in England zum Bestseller. Claire Douglas lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Bath, England.

 

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Vielen Dank an den Penguin -Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars