Donnerstag, 15. Juli 2021

[Rezension] Beste Freundin

 

 

  • Originaltitel: Then She Vanishes
  • Verlag :  Penguin Verlag (13 April 2021)
  • Broschure : 496 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3328105476
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3328105473
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 Klappentext

 Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten Freundinnen. Sie teilten alles miteinander. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte. Jahre später kehrt Jess in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück. Dort soll sie die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord übernehmen. Doch als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos. Kann ihre beste Freundin von damals eine eiskalte Mörderin sein? Jess beginnt zu recherchieren und stellt mit Grauen fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer aus ihrem Leben streichen wollte. Der Tag, an dem Heathers Schwester spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte …

[Klappentext: penguinrandomhouse.de]

 Meinung

Eine junge Journalistin begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit über die Morde ihrer ehemals besten Freundin an zwei Menschen. Dies klang nach einem sehr vielversprechenden und unvergesslichen Thriller.

Jess ist eine zielstrebige Journalistin, die aufgrund eines großen Fehlers von London nach Bristol umziehen muss. Dieses Geheimnis teilt sie mit niemandem –nicht mal mit ihrem Freund. Als sie eines Tages von den Morden ihrer Jugendfreundin, Heather, hört, nutzt sie dies nicht nur als Neuanfang, sondern um Heather wieder nah zu sein. Doch mit den Recherchen und Interviews wird sie den Gedanken nicht los, dass die Morde nicht kaltblütig sein konnten, denn sie kannte Heather zu gut, um zu wissen, dass sie nicht dazu in der Lage wäre. Doch als sie von Heathers Vergangenheit erfährt, bröckelt das unschuldige Bild von ihr immer weiter.

Jess ist von ihrer Vergangenheit gebrandmarkt, denn sie arbeitet nun sehr vorsichtig und bedacht. Sie ist jemand, der stets stark und unabhängig rüberkommen möchte, aber innerlich sehr verletzlich ist. Wenn man die Handlung aus der Vergangenheit liest, spürt man ihr Verlangen nach Geborgenheit und einer liebevollen Familie. Gleichzeitig wird sie das Gefühl nicht los, dass sie von jemandem beobachtet wird. Als abends ein Licht vor ihrem Fenster auftauchte und sie Drohungen erhält, weiß sie, dass sie in Gefahr ist.

Ich mochte sie, denn trotz ihres unbeliebten Berufs blieb sie nach ihrem Fehler neutral und versuchte nach wie vor niemanden mit ihrem Artikel nahe zu treten. 

 Die Handlung wird zeitweise aus ihrer Perspektive in der Gegenwart erzählt. Dies gibt noch einmal einen Einblick in ihr Denken und Handeln, welches einem die Gründe für ihre Entscheidungen nachvollziehen lässt.

 

Margot ist die Mutter von Heather, die eine Last nach der anderen mit sich tragen muss. Zum einen verschwand vor 18 Jahren ihre 16jährige Flora und zum anderen liegt ihre Heather wegen Mordes im Krankenhaus. Sie lebt seit dem Verschwinden und Morden mit großen Schuldgefühlen. Ihr Leid konnte ich sehr gut nachempfinden, denn sie konnte niemandem um Rat bitten. Als nach 18 Jahren Jess wieder auftauchte, ist ihr dabei nicht wohl. Denn Jess brachte abrupt den Kontakt zu Heather, die sie zu dieser Zeit am meisten brauchte, ab. Als ihr bewusst ist, dass Jess ihr nur helfen und zuhören möchte, öffnet sie sich langsam und teilt ihr Leid. Mit Jess´ Hilfe erfährt sie immer mehr über den Grund für die Morde und Floras Verschwinden.

Der Schreibstil der Autorin war packend und emotional. Ich fand mich von der ersten Seite an in der Geschichte. Die Autorin kam ohne langes Drumherum zum Punkt, indem man sofort von den Morden erfährt und Jess kennenlernt. Die Spannung baute sich immer weiter auf, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Als das Verschwinden von Flora mit ins Spiel kam, baute die Autorin zwei große Themen zu einem. Durch die vielen Cliffhanger und Überraschungsmomente am Ende eines Kapitels ließ sich das Buch in einem Rutsch lesen. Gleichzeitig wollte ich die traurige Geschichte über die psychischen Folgen einer Entführung nicht beenden. Das Setting passte perfekt zum Gesamtbild und wurde realitätsnah beschrieben.

Die Autorin wusste einfach, wie sie mit einfachen Worten mit den Emotionen des Lesers spielen konnte. Sie hinterließ in mir am Ende das reinste Gefühlschaos: Wut, Schock, Trauer und Mitleid. Während des Lesens lagen mir Protagonisten sehr am Herzen, denn ich konnte mich mit ihnen sehr gut identifizieren. Die emotionale Geschichte um Flora und ihre Perspektive von 1994 fiel mir sehr schwer. Ich wollte sie gerne schütteln und ihrem naiven Ich sagen, dass sie dieses oder jenes nicht tun soll.

Die Autorin schaffte ein abgerundetes Ende, welches alle Fragen beantworten konnte.

Fazit

Dies ist mein erster Thriller von C. Douglas, doch ich werde sie definitiv weiterhin verfolgen. Die Geschichte um Heather und Flora war unbeschreiblich fesselnd und schockierend. Zu Beginn ist es wie ein Puzzle, bei dem sich von Kapitel zu Kapitel die Teile fügen und es am Ende erschreckend emotional wird. Definitiv große Leseempfehlung. 

 Die Autorin

 Claire Douglas © Paolo Ferla
Claire Douglas arbeitete 15 Jahre lang als Journalistin, bevor sich ihr Kindheitstraum, Schriftstellerin zu werden, erfüllte. Ihr Thriller »Missing« wurde in England zum Bestseller. Claire Douglas lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Bath, England.

 

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Vielen Dank an den Penguin -Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars

 

 

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