Sonntag, 20. September 2020

[Rezension] Die Nachbarin


  • Originaltitel : Through the wall
  • Herausgeber : Heyne Verlag (10. August 2020)
  • ISBN-10 : 345358080X
  • Broschiert : 448 Seiten
  • ISBN-13 : 978-3453580800 
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                                                 Klappentext

SIE KANN DICH HÖREN. SIE KANN DICH SEHEN.
SIE KANN SICH NEHMEN, WAS DIR GEHÖRT.

In Lexies Leben scheint alles perfekt: Sie liebt ihren Freund Tom, die beiden planen eine Familie, und sie wohnen in einem eleganten Apartment mitten in London, das keine Wünsche offen lässt. Doch Lexies Idylle trügt. Wenn sie allein ist, lauscht sie den Geräuschen aus der Nachbarwohnung. Und stellt sich dabei das mondäne Leben ihrer Nachbarin vor ...

Harriet führt ein ausschweifendes Leben voller wilder Partys, ihr Leben ist ein Abenteuer. Nur selten gesteht sie sich ein, wie unglücklich sie in Wahrheit ist. Sie wünscht sich einen Freund wie Tom. Sie möchte das Leben ihrer Nachbarin Lexie. Und sie ist bereit, alles zu tun, damit dieses Leben ihr gehört ...

                                            Meine Meinung

Wem Bücher wie „Girl on the Train“ oder „The Wife between us“ begeistern konnten, kann ich diese Geschichte wärmstens ans Herz legen.

Die beiden Frauen, Lexie und Harriet, konnten nicht unterschiedlicher sein. Doch zwei Dinge verbindet sie: die Wand zwischen ihnen und ihr zerbrechliches Leben. Lexie führt mit ihrem Freund, Tom, und ihren Freunden ein wundervolles Leben, wäre da nicht der lange Kinderwunsch. Harriet ist bildschön und ist eine erfolgreiche Komponistin in London, wäre da nicht ihre grausame Vergangenheit und die unerträgliche Einsamkeit ohne Partner und Freunde. Beide hören durch die Wand hindurch das sorgenlose Leben der anderen, wofür die eine die andere beneidet und verachtet. Obwohl beide das gleiche füreinander empfinden, überschreitet eine die Grenze der Vernunft.

Harriet ist eine Frau, die man nicht begegnen möchte, denn sobald ihr jemand ins Visier gerät, zerstört sie ihn ohne mit der Wimper zu zucken. Unter Visier wird hier eine Frau gemeint, dessen Leben ihrer Meinung nach schöner sei als ihres und welches sie an sich reißen möchte. Bei ihrem Vorhaben würde sie sogar über Leichen gehen. Wenn sie diejenige dabei in den Wahnsinn treibt, dann umso besser.

Harriet ist eine Narzisstin, die vor nichts zurückschreckt. Begründen tut sie ihre Taten mit der Schuld auf ihre Vergangenheit und das Versagen ihrer Familie. Anstatt sich mit 32 Jahren ein eigenes Leben aufzubauen, betrinkt sie sich und möchte den Platz einer anderen Frau einnehmen. Vom ersten Moment an merkt man, dass ihr in der Vergangenheit etwas zugestoßen sein muss, weshalb sie ein Wrack ist, welcher sich dem Alkohol hingibt.

 Ich für meinen Teil kann keine Rechtfertigung für ihr Verhalten finden, denn sie hält sich nicht an ihre verordnete Medikamenteneinnahme und blockiert jeden Kontakt zu Menschen, denen sie was bedeutet hat. Stattdessen veranstaltet sie Partys, in denen die Leute sich kostenlos betrinken, um so Freunde zu finden, die ihr anschließend keine Beachtung schenken. Als alles nicht genug ist, verfolgt sie das Leben ihrer Nachbarin, bis sie durch Zufall deren Freund begegnet, der ihrem Ex optisch ähnelt und sie eine Verbindung zu spüren glaubt. Genau da beginnt der Albtraum…

Lexie ging mir in ihrem Sumpf aus Mitleid und ihrer Streitlustigkeit sehr auf die Nerven, denn sie suchte stets einen Grund, um ihr Freund zu kommandieren und das Gefühl zu geben, er würde sich vergnügen, während sie nur beim Gedanken an dem Baby ist. Doch im Verlauf der Geschichte zeigte ich zwischenzeitlich Verständnis für ihr Verhalten, denn einige Ereignisse ergaben Gründe für ihren Zweifel an Tom.

Schon in den ersten Seiten lernen wir sowohl Harriet und ihre ständigen Partys in der Wohnung kennen als auch Lexies sehnlichsten Wunsch nach einem Kind kennen. Während die Geschichte sehr vielversprechend beginnt, zieht sie sich bis auf Seite 100 schleppend dahin. Die Erwähnung des erhöhten Alkoholkonsums von Harriet und der Kinderwunsch wiederholten sich ununterbrochen.

Trotz allem blieb ich am Ball, denn ich habe viele Bücher in dieser Richtung gelesen, um zu wissen, dass die Geschichte immer stärker wird und zum Ende hin seinen Höhepunkt erreicht, der einem die Sprache verschlägt. Genauso verlief auch dieses Buch: Die Spannung baute sich immer weiter auf. Mit Spannung wird Harriets Vergangenheit und ihr Drang zur Zerstörung von Lexies Leben gemeint. Die Handlung entwickelte sich zum reinsten Psychospiel, welches mich in seinen Bann riss. Ich konnte und wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Der Schreibstil der Autorin war flüssig und die Cliffhanger am Ende eines jeden kurzen Kapitels lösten einen Suchtfaktor aus. Gleichzeitig wird das Buch in der Gegenwart und Ich-Perspektive abwechselnd von Lexie und Harriet erzählt, so dass ich mich sowohl direkt im Geschehen befand als auch in die Lage der beiden Protagonistinnen hineinversetzen konnte.

                                                   Fazit

Ein Psychothriller, bei der die Spannung immer weiter ansteigt, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Mit den vielen Wendungen und Cliffhangern wurde es zu einem großartigen Pageturner.

                                         Die AutorinCaroline Corcoran© Donna Clifford

Caroline Corcoran arbeitet als selbstständige Lifestyle- und Kulturredakteurin. Sie hat für einige der wichtigsten Online- und Printmagazine und Zeitungen in Großbritannien geschrieben. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn auf der Halbinsel Wirral im Norden Englands. Zuvor hat sie 13 Jahre in London gewohnt. Sie konnte ihre Nachbarin durch die dünnen Wände ihrer Wohnung stets hören, doch getroffen haben sich die beiden nie – ein kurioser Umstand, der sie zu diesem packenden Thriller inspirierte.


                                                                                                                         https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIiUcmc0NnI-Tfx2kIsAUIA88hTiKC1aQsaR1Oay9oBaRgg8hjuGAQeUCGxDYfscAor9fgg7N6kzR0JoFoTz29oSukd5rRbkmCUEKcpQS-EmgwwQYmd-d5J85i1k6cEWxhXXsS4Fxl9eQi/s1600/Magenta-32x32.pnghttps://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIiUcmc0NnI-Tfx2kIsAUIA88hTiKC1aQsaR1Oay9oBaRgg8hjuGAQeUCGxDYfscAor9fgg7N6kzR0JoFoTz29oSukd5rRbkmCUEKcpQS-EmgwwQYmd-d5J85i1k6cEWxhXXsS4Fxl9eQi/s1600/Magenta-32x32.pnghttps://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIiUcmc0NnI-Tfx2kIsAUIA88hTiKC1aQsaR1Oay9oBaRgg8hjuGAQeUCGxDYfscAor9fgg7N6kzR0JoFoTz29oSukd5rRbkmCUEKcpQS-EmgwwQYmd-d5J85i1k6cEWxhXXsS4Fxl9eQi/s1600/Magenta-32x32.pnghttps://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIiUcmc0NnI-Tfx2kIsAUIA88hTiKC1aQsaR1Oay9oBaRgg8hjuGAQeUCGxDYfscAor9fgg7N6kzR0JoFoTz29oSukd5rRbkmCUEKcpQS-EmgwwQYmd-d5J85i1k6cEWxhXXsS4Fxl9eQi/s1600/Magenta-32x32.png


Vielen Dank an den Heyne -Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars
 
 

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