Dienstag, 3. Januar 2012

Der Tod in mir


 


  • Originaltitel: Blood Men
  • Taschenbuch: 464 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (9. August 2010)

Inhalt: 
Edward Hunter war 9 Jahre alt, als sein Vater wegen Mord an 11 Prostituierte verhaftet wurde.

Kurz vor Weihnachten in Christchurch. Edward hat alles was sich ein 29jähriger Mann wünschen kann: einen Job als Buchhalter, eine wunderschöne Frau und eine Tochter, die er über alles liebt.
An einem heißen Tag überfallen 6 Männer die Bank, in der sich auch Edward und seine Frau Jodie befinden.
Die Männer erschießen einen Mann und zwingen eine Frau, sie zu begleiten. Doch Edward meldet sich zu Wort und so nehmen sie, statt ihn, seine Frau mit. Als die Männer Flucht ergreifen, erschießen sie Jodie.
Für Edward bricht eine heile Welt zusammen.

Sein Vater hat eine lebenslängliche Strafe, seine Mutter hatte Selbstmord begangen und seine Schwester starb an einer Überdosis. So hat er, abgesehen von seiner Tochter Sam, niemanden mehr.

Eines Tages ruft sein Vater an und bittet ihn, ihn zu besuchen. Erst weigert sich Edward, denn sein Vater ist nicht nur ein Mörder, sondern ist schuld an den Tod seiner Mutter und seiner Schwester; doch dann gibt er nach. Sein Leben lang haftet dieses 'Erbe' an Edwards Leben, denn wo immer er auch auftritt, haben die Leute den Satz in Kopf 'Er ist der Sohn eines Mörders'. 

Sein Vater spricht von einem Dämon in seinem Kopf, die ihn damals dazu veranlasst hat, diese Frauen umzubringen. Um seinen Dämon zu stillen begann er diese Serienmorde. So wurde er auch von der Polizei und der Presse Jack the Hunter genannt. Erst hielt Edward das für unglaubwürdig, doch dann ging er weiter in sich hinein. Er hat ebenfalls einen im Kopf, der jedoch Monster genannt wird. 
Sein Vater erinnert ihn an dem Tag, an dem er zum ersten Mal sein Monster stillte: der Mord an seinen Nachbarshund.
Ist er jetzt ein krankhafter Psychopath wie sein Vater, der auf Geister, die in seinem Kopf über ihn kontrollieren hört?
Jack Hunter gibt ihm dann einen Namen, der ihn zu den Bankräubern bringen soll. So begibt sich Edward selbst auf die Suche nach ihnen, um sich an sie zu rächen. Er kann sich nicht mehr auf die Polizei verlassen, zumal sie sich schon ein Bild von ihm gemacht haben. Es heißt sogar, er sei einer der Bankräuber.

Doch dann wird seine kleine Tochter Sam entführt. Ab jetzt kontrolliert ihn sein Monster. Er begibt sich in ein Rachestrudel, das er nicht kontrollieren kann. Dabei merkt er gar nicht, dass er eine Blutspur durch Christchurch hinterlässt...

Kritik:
Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich ein riesen Fan von Paul Cleave bin. Schon wieder hat er mich nicht enttäuscht. Dieses Buch hat mich so sehr mitgerissen, dass ich die 464 Seiten wie im Fluge innerhalb von 3 Tagen gelesen habe.
Die Spannung hat mich so sehr gepackt, dass ich unbedingt weiterlesen musste. Der Autor kommt gleich zum Punkt, als alles um den heißen Brei zu drehen.
Bei Paul Cleave ist das erfreulicherweise anders, spätestens auf Seite drei hat er einen so weit, dass das Verlangen zum Weiterlesen unstillbar wird. (amazon.de)

Er schafft es mit dem Leser zu spielen: vom Sarkasmus zum Herzschmerz. Mit dem Psychothriller zeigt er uns tiefsten Untergründe des Lebens; zu was der Mann fähig ist, wenn er eine geliebte Person verliert. Erst fragt man sich, wieso macht er das und hört nicht einfach auf? Doch im nächsten Moment kann man ihn verstehen. Auf diese Weise, wie wir uns die Fragen stellen, spielt Paul auch mit den Gefühlen des Lesers. Allein das Ende war wie ein Hieb in die Magengrube. Es gab Szenen, die mir die Sprache verschlug. 

Hier kann man sehen, dass Paul Cleaves Bücher eine Reihe sind. Nicht nur die Characktere sind in den weiteren Bücher dabei, sondern auch die Täter, wie zum Beispiel Joe, der Schlächter von Christchurch, der hier erwähnt wird. Er schafft es sehr kreativ alle einmal zu erwähnen, ohne dass man sich fragt, von wo sie auftauchen. Diese Zusammenhänge, wie er sie herstellt, sind einfach grandios. 

Bei diesem Buch passt der Spruch wie die Kirsche auf der der Torte:
"Lesen ist wie Kino im Kopf"

Fazit:
Nichts für schwache Nerven. 

Der Autor: 

Zunächst galt für Paul Cleave vor allem eines: durchhalten. In der Schule eckte er mit seinen düsteren Kurzgeschichten bei den Lehrern an, und bevor sein erster Roman veröffentlicht wurde, stand er aus Geldmangel vor der Wahl, eine Arbeit aufzunehmen oder sein Haus zu verkaufen. Das Risiko, das er durch den Hausverkauf einging, ihm aber Zeit fürs Schreiben bescherte, zahlte sich aus: 2006 erschien sein Thriller "Der siebte Tod", und schon ein Jahr später konnte man den Namen des 1974 in Christchurch geborenen Autors auf den internationalen Bestsellerlisten finden. Dass dies der Lohn harter Arbeit und kein Zufallstreffer war, zeigte Cleave eindrucksvoll mit seinem zweiten Thriller "Die Stunde des Todes", der ebenfalls ein internationaler Erfolg wurde. Gut, dass er durchgehalten hat!



    

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