Sonntag, 8. Januar 2012

Still Still




  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Verlag); 
  •            Auflage: 2 (18. März 2009)
  • Originaltitel: Little Face

Inhalt:
Alice Fancourt lebt mit Ehemann David und Schwiegersohn im Haus in The Elms bei ihrer reichen Schwiegermutter. Sie führt ein wundervolles Leben: wird verwöhnt und überall unterstützt. Das Glück ist ihr Baby Florence. Doch als sie vom Fitnessstudio nach Hause kehrt bricht die heile Welt für sie zusammen: In der Wiege liegt nicht Florence, sondern ein anderes. Weder ihr Mann noch die Polizei glauben ihr. Ihre Schwiegermutter Vivienne macht sich Sorgen um sie. Alice nennt das Baby sogar "das Wesen", weil sie es nicht als ihr eigenes anerkennt. 

Während es Alice immer schlechter geht, übt David seine ganze Wut, die er mit sich trägt, auf Alice. Sie erkennt ihn nicht: er ist vom charmanten Ehemann zum Sadisten geworden.

Während alle sie für eine Verrückte halten, findet Alice in dem Polizeibeamten Simon Waterhouse einen Verbündeten. Sie hat weder Geschwister noch ihre Eltern, die an sie glauben. Simon versucht ihr zu helfen und sie weiß, dass sie ihm vertrauen kann.
Bei Simon entwickeln sich, allein nach der ersten Begegnung mit Alice, Gefühle für Alice. 

Auf einmal verschwinden Alice und das Baby. Der Polizeibeamte tut alles was in seiner Macht steckt, um sie zu finden. Dann wird der Fall "Laura Cryer" wieder aufgerollt, denn Simon ist sich sicher, dass es Zusammenhänge zwischen den Fancourts und dem Tod von Davids Ex-Ehefrau gibt. 

Kritik:
Ich frage mich noch immer, wieso es so viele schlechte Kritik zu dem Buch gab. Es handelt sich um einen Psychothriller und keinem gewöhnlichen Thriller, wo es um Mord und Totschlacht geht. 
Menschen spielen mit der Psyche eines anderen, um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Genau dies ist hier der Fall. Sie wird von ihrer Schwiegermutter und ihrem Ehemann in den Wahnsinn getrieben. Am Ende glaubt sie selbst, sie sei verrückt, denn sie erkennt sich selbst nicht mehr. Die Emotionen konnte die Autorin sehr gut zur Geltung bringen. Ich konnte mich sehr gut in deren Lage versetzten. Das ist ihr gelungen. 

Sophie Hannah spielt mit dem Leser, denn es ist aus der Perspektive von Alice und Simon geschrieben worden. Während alles von Alice aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwart erzählt, ist es bei Simon das Gegenteil. Aber am Ende stoßen sie beide aufeinander. Erst war ich ein wenig verwirrt, doch dann gefiel mir es sehr. Es ist mal eine Abwechslung. 

Diese düstere Atmosphäre erinnert mich sehr an "Die betrogene Frau" von Gwen Hunter. Erst führen die Frauen ein traumhaftes Leben, bis sie dann die wahren Gesichter ihrer Ehemänner kennen lernen. Die Schwiegermutter und das Haus in dem sie wohnen erweckt gleich Erinnerungen an das andere Buch. 

Mir hat Simon als Mann ganz besonders leid getan. Von Alice ganz zu schweigen; sie musste vieles durchmachen. Daher würde ich gerne wissen, wie es mit Alice und Simon weitergeht. 

Es gibt Stellen, worauf ich nie gekommen wäre; vor allem das Ende hat mir die Sprache verschlagen. Leider finde ich das Cover aus Deutschland nicht passend. Das Englische hätte mich mehr dazu angeregt dieses Buch zu lesen. Es zerreist mir echt das Herz, wenn ich die Frau dadrauf sehe, wie sich an ihr Baby schmiegt. 
Dies ist mein erster Roman von Sophie Hannah und ganz bestimmt nicht mein letzter. 

Fazit:
Jeder Psychothriller-Fan sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben. Und sich nicht vorher die schlechte Kritik der anderen Leser durchlesen! 

Die Autorin:

Sophie Hannah war bereits eine anerkannte Lyrikerin, als sie sich dem Schreiben von psychologischen Kriminalromanen zuwandte. Die Autorin wurde 1971 in Manchester als Tochter des Politikwissenschaftlers und Marx-Experten Norman Geras und der Kinderbuchautorin Adele Geras geboren. Sie studierte Englische Literatur und Spanisch an der Universität von Manchester. Ihren ersten Gedichtband »The Hero and the Girl next door« veröffentlichte sie im Alter von 24 Jahren. Die Poetry Book Society zählt sie zu den Dichtern der sog. »Next Generation«. Ihre Werke sind vielfach mit Preisen ausgezeichnet worden.
Der 2006 veröffentlichte Psychothriller »Still, still« (Little Face) galt in Großbritannien als einer der besten Romane des Jahres und erschien ebenso wie ihre anderen Krimis in 20 Sprachen. 
Die Schriftstellerin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Cambridge.




                                                               

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